Berührung von Reinhold Tappeiner
Herbstausstellung in Schloss Kastelbell

Wehrhaft und zugleich anziehend wirkt das auf einem Felsblock direkt an der Vinschger Staatsstraße thronende Schloss Kastelbell. Zweimal im Jahr präsentiert das seit 1999 aktive „Kuratorium Schloss Kastelbell“ dort Ausstellungen renommierter nationaler und internationaler Künstler:innen. Zudem kümmert es sich um den Erhalt und die Zugänglichkeit des Schlosses, in dessen Sälen niveauvolle kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
Ab 13. September ist die Ausstellung Berührung mit Werken des vinschger Künstlers Reinhold Tappeiner zu sehen.
Reinhold Tappeiner, was erwartet die Besucher:innen bei der Ausstellung?
Ich zeige vier Werkzyklen, die in den Jahren 2000 bis 2025 entstanden. Bei „Essenz“ und „Caput“ steht die Auseinandersetzung mit dem Körper im Mittelpunkt, eine einschneidende persönliche Körperkrise war der Urgrund dieser Arbeiten. Anhand der Zyklen „Schwingung“ und „Lichtflut“ kann u.a. die Vielfalt der von mir angewandten Techniken erschaut werden.
Welche Bedeutung liegt für dich im Titel Berührung?
Durch das Berühren fühlt sich der Mensch berührt. Haptisch wie emotional. Es geht um das in Berührung kommen mit dem eigenen Ich, dem Körper, den Orten und der künstlerischen Arbeit. Jedoch glaube ich, dass jeder Betrachtende die Freiheit ausschöpfen sollte, eigene Gedanken und Assoziationen zu entwickeln.
Welche Materialien, Techniken verwendest du vorwiegend?
In dieser Ausstellung sich ausschließlich Graphiken und Malereien, welche in der Technik Kohle, Marmorsand mit Eitempera auf Papier und Leinwand ausgeführt wurden, zu sehen. Für mich ist Veränderung wesentlich, sobald ein Zyklus abgeschlossen ist, breche ist zu neuen gestalterischen Ufern auf. Aquarelle und Skizzen, die sich rasch ausführen lassen, sind für mich wichtige Etappen zwischen einem Zyklus zum nächsten. Marmorsand begleitet mein Schaffen, ich habe ihn auch in Rauminstallationen und Performances einbezogen. Der Bezug zu Marmor ergibt sich aus meiner Herkunftsgeschichte.
Dein Atelier in Laas, woher weltbekannter Marmor stammt, hat eine lange, familiär geprägte Tradition…
…ja, mein Urgroßvater Josef Lechner sen. hat sozusagen den Marmor-Abbau und die Marmor-Verarbeitung in Laas ins Leben gerufen. Generationen von Bildhauern haben in den Werkstätten gearbeitet, wo ich jetzt mein Atelier habe; dort kann man mich auch besuchen - nach Vereinbarung per Email (
Wirken Werke anderer Kunstsparten inspirierend auf Dich?
Ein Beispiel für kunstspartenübergreifende Zusammenarbeit ist die Video-Komposition Seismograph: meine Werke in Kombination mit Musik. Während des jahrelangen Entstehungszeitraums arbeiteten der Organist und Komponist Dietrich Oberdörfer und ich kontinuierlich miteinander, es vollzog sich ein gegenseitiges Inspirieren. Alles gipfelte in der Video-Komposition bei der auch Ferruccio Bartoletti mitwirkte. (Das Werk wird im Rahmen des Festivals Sprachspiele am 5. November, im ost west club est ovest in Meran zu sehen sein.)
Das „Komponieren“ einer Ausstellung erfordert geistige Energie und Zeit. Wer hat dich dabei unterstützt?
Das Kuratorium Schloss Kastelbell und die Kunsthistorikerin Eva Gratl. Eva kennt meine Werke seit langem und begleitet die Ausstellungsgestaltung kuratorisch, außerdem wird sie die Laudatio halten.
Bei der Vernissage am Samstag, 13. September, ab 17 Uhr, gibt es noch etliches weiteres zu erleben.
Allerdings, der Gitarrist Andreas Unterholzner schafft musikalische Interaktionen mit meinen Werken. Für das Buffet engagiert sich Kuratorium.
[SSt]
Berührung, Ausstellung von Reinhold Tappeiner auf Schloss Kastelbell, Ausstellungsdauer: 14. September bis 31. Oktober 2025.
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 14:00-18:00 Uhr, Sonn- und Feiertage 11:00-18:00 Uhr.
Infos: schloss-kastelbell.com
















































































































































































