Felix Malnig: Kleine Landpartie - Veröffentlicht von martin_inside

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Event-Informationen

Felix Malnig ist ein Chronist der Einsamkeit. Selbst wenn auf seinen Gemälden Menschen zu sehen sind, was selten der Fall ist, vermitteln sie ein Gefühl der Verlorenheit und Leere. Es sind mit Acryl und Lackspray auf Leinwand gemalte Bilder – meist (Stadt-) Landschaften, bisweilen auch Interieurs –, in denen die Zeit angehalten, die Temperatur abgesenkt und fast alles Leben entschwunden zu sein scheint.

Das liegt zunächst an Malnigs Farbwahl. Ein helles Blau, ein gebrochenes Grün, immer wieder Weiß sowie changierende Grautöne erzeugen eine kühle Unbehaustheit, eine beängstigende Stille, die bisweilen an neusachliche Bildschöpfungen gemahnt. Aber die „Kältetendenz“ (Ossip Mandelstam) in Malnigs Werk entsteht auch durch die Motivwahl. Denn die Landschaften, die zu sehen sind, haben keinerlei idyllischen Charakter. Ihre vermeintlich bukolische Atmosphäre wurde zerstört durch massive bauliche Eingriffe, die wie Kontrapunkte zur gewachsenen Natur wirken und die der Künstler in kühnen Perspektiven provokant ins Bild setzt. So etwa die Autobahn-Brücke, die wie eine Schneise in die Landschaft geschlagen wurde und deren absurde Monumentalität Malnig noch verstärkt, indem er das Bauwerk in bedrohlicher Untersicht zeigt. Oder die Stützen von Schiliften in Südtirol (Obereggen, Passo Lavazè), die nach Beendigung der Wintersaison das ganze Jahr hindurch die Wiesen und Hänge verunzieren: Mahnmale eines fragwürdig gewordenen Konzepts von Tourismus. Und schließlich die „Silos“, die sich über die Dächer der Dörfer erheben, stolz wie Geschlechtertürme, aber in Wahrheit gesichtslose „betonierte Kolosse“ (Wojciech Czaja), denen jede Kraft zur Identitätsstiftung fehlt.

Seit Jahren erstellt Malnig eine kritische Bestandsaufnahme der gebrochenen Versprechen der Moderne. Waren es in den Nullerjahren die verlassenen Häuser der „Ghost Towns“ in den Zentren der darniederliegenden US-amerikanischen Autoindustrie, so hat sich Malnig im vergangenen Jahrzehnt verstärkt mit globalen Migrationsströmen sowie mit den „Nicht-Orten“ (Marc Augé) der westlichen Konsumwelt beschäftigt. Nun also lädt er zur „Kleinen Landpartie“ und drängt die Betrachter, einen kritischen und oft schmerzhaften Blick auf das Verhältnis von Natur und Tourismus zu werfen.

Anlässlich der Vernissage und während der gesamten Dauer der Ausstellung werden natürlich alle zu dem Zeitpunkt vorgegebenen Anti - Covid - 19 - Richtlinien eingehalten

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