Wenn man sich an einen Ort begibt, setzt man Wünsche oder Erwartungen um, die dann durch die Erfahrung vor Ortbestätigt werden, besonders wenn es sich um einen Platz handelt, der mit einem Kollektivbewusstsein zusammenhängt.
Und wenn dieser Ort formal und ästhetisch genau dazu gedacht wäre, diese Erwartungen zu erfüllen?
Der Beitrag von Paolo Riolzi (Mailand 1967) in der Goethe Galerie versteht sich nicht als banales divertissement, sondern er ist einfach nur die schlichte Demonstration eines Mechanismus. Beim Betreten des Raumes wird der Blick sofort vom Bild an der rechten Wand angezogen. Das auf dem großen Wallpaper abgebildete Foto vermittelt eine kurze Illusion, man hat das Gefühl, physisch an einem bestimmten Ort zu sein, nämlich in einem Schwimmbad. Eine klassizistische Balustrade, Felsen, Säulen mit dorischen Kapitälen, eine weiße Statue in klassischem Stil rings um das Wasserbecken entführen den Betrachter in eine andere Welt, fern der Gegenwart. Es sind Vorstellungen einer italienischen Landschaft aus dem Reisetagebuch, genau jene Landschaft, die im Kollektivbewusstsein gegenwärtig ist und die die Reisenden von jenseits der Alpen besuchen wollten.
In anderem Format werden weitere Ansichten von Schwimmbädern in Hotels gezeigt, deren Ausstattung aus einer Reihe von
Einführung: Frida Carazzato
Künstler/in anwesend