For Sale. Vernissage Fr 04.04.2014, 19:00 Uhr
Begrüßung: Helga von Aufschnaiter. Einführung: Heinrich Schwazer.
Ein grundsätzliches Thema dieser Ausstellung „For sale“ ist die Kunst als Ware.
Dabei beschäftigen sich die beiden Künstlerinnnen Christine Gallmetzer und Stephanie Senge mit den damit verbunden Fragen wie: Kann man Kunst überhaupt kaufen? Und wenn, was bedeutet das? Wie sieht die künstlerische Freiheit aus? Bestimmt der Kunstmarkt die Kunst? Bestimmt der Auftraggeber die Kunst?
Die traditionsschwere Verbindung zwischen Kunst und Geld, die Ambivalenz der Auftragsarbeit und freiem künstlerisches Schaffen, greifen die Künstlerinnen anhand von zwei thematischen Schwerpunkten in der Ausstellung auf. Zum einen wird das jahrhundertealte Genre des Portraits neu inszeniert. Die Portraitmalerei ist eines der ältesten Sujets der Kunst. Es ermöglichte den Künstlern eine erste unabhängige und gesicherte Existenz und damit verbunden auch die Auseinandersetzung mit eigenständigem künstlerischen Arbeiten. Daher haben sich die beiden Künstlerinnen in den letzten Jahren auf unterschiedlichste Weise mit dem Genre Portrait auseinandergesetzt und stellen die Zusammenarbeit von Malerei und Skulptur erstmals gemeinsam aus. Dafür haben die Künstlerinnen Portraits von Menschen geschaffen, die über das zweidimensionale Ölbild mit dem dreidimensionalen Dingportrait in einen Dialog treten und dadurch eine neue Aura entwickeln. Christine Gallmetzer malt Menschen, die sie vorher fotografiert und in Szene setzt. Stephanie Senge macht sogenannte „Ding Portraits“, besucht Menschen in ihren privaten oder geschäftlichen Räumen, sucht persönliche Gegenstände aus und baut sie nach den Regeln eines Ikebanagesteckes als Objekt zusammen. Die Künstlerinnen schaffen neue Kombinationen und loten die Möglichkeiten der Vielfalt und das spannungsreiches Potenzial der Schnittstellen aus. Zum anderen wird der Hauch von Kostbarkeit und der Exklusivitätscharakter, den die Kunst gerne für sich in Anspruch nimmt durch das Thema „Gold“ zur Diskussion gestellt. In der Ausstellung präsentiert Stephanie Senge konsumorientierte Werbeslogans und verarbeitet sie bildnerisch. Christine Gallmetzer präsentiert eine neue Serie von alltäglichen Objekten, veredelt sie und verleiht ihnen dadurch neue Bedeutung. Ganz nach dem Motto „Kunst für Alle“ werden die Künstlerinnen eine limitierte Edition von Drucken, von in ihrem Alltag gebrauchten Gegenständen zu einem Aktionspreis verkaufen. Der „rohe“ Charakter dieser Arbeiten, lässt jedoch auch immer Leerstellen zu, die kein absolut vollständiges oder hermetisches Bild darbieten, sondern Fragen im Hinblick auf die Struktur unserer Gesellschaft und verschiedener Lebensmodelle zulassen.