Meraner Kabarett Tage 2023

Immer im März, wenn am Nockherberg in München der Starkbieranstich gefeiert wird, darf sich die bayerische Polit-Prominenz auf bissige Satire gefasst machen. Die Fastenpredigt ist ein probates Mittel, denen da oben – egal, ob an der Regierung oder in der Opposition – die Leviten zu lesen. Seit 2019 gibt Maxi Schafroth den Fastenprediger als Nachfolger von „Mama Bavaria“ Luise Kinseher. Corona hat ihn zweimal ausgebremst, aber 2023 findet das „Politiker“-Derbleckn wieder in seiner ureigenen Form statt. Zwei Wochen später ist der Allgäuer Vollblut-Kabarettist zu Gast in Meran. Bei den Kabaretttagen spielt er sein aktuelles Solo-Programm „Faszination Bayern“, das sich anhört, als wäre es für Südtirol geschrieben worden.

Maxi Schafroth wuchs auf einem einsamen Bauernhof im Allgäu auf, das heißt, er hat jahrelang kostenlos genossen, wofür der Münchner am Wochenende inzwischen Unsummen raushaut. Der Spannungsbogen vom strukturschwachen Allgäu bis in die gelobte Universitätsstadt München, wo er Starnberger Zahnarztkindern in Geländewagen begegnet, ist Schafroths Thema.
Maxi Schafroth (A) Begleitet wird er vom Gitarristen Moritz Gruber. Und plötzlich ist da kein Allgäu mehr, schon gar nicht München, sondern nur noch Blues aus dem tiefen Süden. Ausgezeichnet wurde Maxi Schafroth mit dem Kabarett- und Satirepreis Prix Pantheon. „Ein musikalisches Fest für die Ohren“ hieß es in der Laudatio. Bonn ehrt einen Bayern! Schon allein das spricht für sich

„Schafroth zerlegte Ländliches wie Kleinbürgerliches, Bauernschläue, Banker-Chuzpe und alternative Betulichkeit in ihre komische Banalität, ohne sie lächerlich zu machen.“ Süddeutsche Zeitung