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Uraufführung Nel mezzo del cammin di nostra vita … Dante schreibt sich schon mit dem ersten Vers seiner vor rund 700 Jahren entstandenen „Göttlichen Komödie“ in die Mitte unseres Lebens ein. Wir sind gemeint, unser Leben, wir Menschen heute, hier und jetzt. Der Dichter lädt uns ein, mit ihm eine große Jenseitsreise anzutreten. Sie führt durch die Hölle, über den Läuterungsberg ins Paradies. Er lädt uns ein, in hundert Gesängen die Welt zu erkunden, unser alltägliches Handeln zu befragen, unser Wünschen und Wollen, unser Menschsein zu verstehen. Dante geht an der Seite des zukunftskundigen Dichters Vergil. Er geht und sieht. Und während Dante aus dem Jenseits berichtet, sagt er seit Jahrhunderten ganz unerwartet viel über das Diesseits aus, über die Fehlbarkeit des Menschen, über Machtmissbrauch, Korruption, soziale Sünden und Unrecht. Virtù und canoscenza sind der Antrieb dieser Wanderung, Liebe ist die große Sehnsucht und Angst der stille Wegbegleiter. Erschöpft und überfordert von dem oft schaudervollen Weg, fällt der Dichter immerzu in eine ihm Heil bringende Ohnmacht. Er schläft. „Dante:Dreams“ ist eine atmosphärisch dichte, transdisziplinäre Performance anlässlich des 700. Todestags des großen Dichters. Sechs Schauspieler*innen (dt / it) suchen ihren Dante. Sie lassen sich von Motiven, Themen, Figuren, Geschichten oder Stimmungen aus allen drei cantiche der „Göttlichen Komödie“ inspirieren und entwickeln einen Theaterabend, der zwischen Traum und Alptraum changiert, ganz nah bei uns ist und dennoch ein Dante-Universum eröffnet, das gleichermaßen verstört wie erstaunt. Dante Alighieri * im Mai oder Juni 1265 in Florenz, er war Dichter, Theologe, Philosoph, Vater von vier Kindern und am politischen Leben seiner Vaterstadt aktiv beteiligt. 1302 wird er staatsfeindlicher Umtriebe bezichtigt, sämtlichen Ämtern enthoben und zu einer Geldbuße verurteilt. Als er das Urteil nicht anerkennt, wird er zum Tode verurteilt. Es beginnt die Zeit eines langen Exils, in der er „De vulgari eloquentia“ und „Convivio“ (beide unvollendet) sowie das Meisterwerk „La Commedia“ schreibt. Dante gilt als “Vater” der italienischen Sprache. Er starb am 14. September 1321 in Ravenna.