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Was mit Casting-Shows begann, erreicht in Donald Trump seinen sturmfrisierten Höhepunkt: Das Zeitalter des Amateurs. Blogger sind die neuen Journalisten, Hipster die neuen Bierbrauer, AfDler die neuen CDUler. Sänger kriegen den Literatur-Nobelpreis, Kinder erziehen ihre Eltern, das Oval Office ist der neue Hobbykeller. Und außen rum und unten drunter die Welt, die schlingert, dass selbst den Profis schlecht wird. Die Zehner Jahre: Dilettanz auf dem Vulkan. David Bowie, Prince, Leonard Cohen und George Michael mussten einfach sterben in dem Jahr, in dem alles Pop wurde. Mathias Tretter ist noch da. Lebendiger denn je, böse wie nie, mit dem Programm der Stunde: Pop – Politkomik ohne Predigt. Von einem Profi oraler Präsenz. Mit Plödeleien oberster Populistik. Peziehungsweise, ohne Pescheidenheit: 150 Minuten Ruhm. Der mehrfach preisgekrönte Kabarettist (u.a. Salzburger Stier, Deutscher Kleinkunstpreis, Deutscher Kabarettpreis) widmet sich seit dem Abschluss seines Germanistik-Studiums ganz dem Kabarett. Daneben Veranstalter und Moderator einer Art geistiger Kaffeefahrt, die später unter dem Anglizismus Poetry Slam selbst im bürgerlichen Feuilleton reüssieren sollte. Neben der künstlerischen Tätigkeit allerdings immer wieder auch Abstürze in die gesellschaftliche Respektabilität: Sprachlehrer an einer Dolmetscher-Schule, außerplanmäßiger Abschluss des Studiums mit einem Magister Artium, bezahlte Literaturkritiken für die SonntagsZeitung Zürich. 2004 endgültiges Scheitern der sozialen Integration: Vollzeit-Kabarettist; Bekannt aus zahlreichen TV-Sendungen wie SWR Spätschicht, “Satire Gipfel”, “Scheibenwischer” oder “Die Anstalt”.