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von Yasmina Reza Wehe, wenn sie losgelassen! Ein Pharma-Anwalt und eine Vermögensberaterin. Eine Autorin mit Afrika-Schwerpunkt und ein Sanitärhändler. Wann begegnen sich solch gegensätzliche Paare? Selten. Es sei denn, sie haben Kinder, die in dieselbe Schule gehen: Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich nun die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Diskurses. Aber was als Leistungsschau toleranter Großstädter beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen. Bald sitzen zu Kaffee und Gebäck sämtliche Gehässigkeiten und Vorurteile mit auf dem Designersofa, die ansonsten hinter der Fassade humanistischen Geplauders verschlossen bleiben. Nicht nur zwischen den Paaren sondern auch zwischen den Partnern geht es hoch her, und inmitten weißer Tulpen und geschmackvoller Bildbände bleiben von den Prinzipien des abendländischen Verhaltenskodex nur noch Trümmer … Dass der Lack der Zivilisation manchmal dünn ist, ist bekannt — aber wie Yasmina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam. Ein Gastspiel des Schauspiels Leipzig Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel Regie: Enrico Lübbe Bühne: Etienne Pluss Kostüme: Bianca Deigner Dramaturgie: Torsten Buß Mit: Annette Reille: Anne Cathrin Buhtz Alain Reille: Dirk Lange Michel Houillé: Michael Pempelforth Véronique Houillé: Julia Preuß Dauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause Eine Einführung können Sie vorab auf dieser Seite anhören.