Event-Informationen

von Ödön von Horváth REGIE: Roland Selva Bühne u. Kostüme: Nora Veneri Lichtgestaltung: Alfredo Piras mit: Katharina Gschnell, Magdalena Schwellensattl Anton Gallmetzer, Horst Herrmann, Sebastian von Malfér, Nik Neureiter, Markus Westphal Spielort: Hof der Volksschule Neumarkt Reservierung: 0471 812128 (Bürozeiten, ab 20. Juli) oder emeil: info@fsu-neumarkt.com oder www.fsu-neumarkt.com/reservierung Zum Stück: Wie sich die Zeiten gleichen. Horváths Stück „Zur schönen Aussicht“ entstand 1926, in einer Zeit, die geprägt war vom Wandel und der Auflösung gewohnter Strukturen in der Gesellschaft, und dies geht stets einher mit Wirtschaftskrisen und der Verelendung großer Teile der Bevölkerung. Auch die Globalisierung und die propagierte neoliberale Weltordnung heben alte Ordnungen auf. In solchen Zeiten gibt es nur einen Gott, der da heißt Geld und er zwingt die Menschen in sein Gebet. (C. M. Meier) Inhalt: Das Hotel „Zur schönen Aussicht“ hat schon einmal bessere Zeiten gesehen. „Aussicht“ gibt’s dort kaum noch, „schöne“ schon gar nicht. Der Betrieb kann nur dank des einzigen Gastes, der Baronin Ada Freifrau von Stetten, einer aufgebügelten Halbweltdame, gerade noch überleben. Dafür müssen Hotelbesitzer Strasser, ehemaliger Offizier, Schauspieler und Bonvivant, der Kellner Max, vormals Plakatmaler und Autoschieber sowie der Chauffeur Karl, vor 1914 angeblich Plantagenbesitzer mit Zuchthausbekanntschaft in Portugal, bei der exaltierten Dame zum Liebesdienst antreten. Dazu kommen der Sektvertreter Müller, ein glühender Anhänger des, in Zeiten des Niedergangs, besonders aufblühenden Nationalismus sowie Ada’s hoffnungslos verschuldeter Zwillingsbruder Emanuel, dem nur noch der Titel verblieben ist. In diese dubiose Gesellschaft platzt Christine, die im Vorjahr eine Affäre mit Strasser hatte, die nicht „ohne Folgen“ blieb. Strasser will naturgemäß von Unterhaltszahlung oder gar Heirat nichts wissen und als jeder der Herren kurzerhand behauptet, Christine ebenfalls „näher gekannt“ zu haben, scheint die Ordnung wieder hergestellt – wenn da nicht der mittellosen „ledigen“ Mutter die Hilfe Gottes zugefallen wäre, die der männlichen Solidargemeinschaft ein jähes Ende bereitet…