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Komödie und Drama an einem Abend: Zwei kurze Opern aus der Feder zweier großer Komponisten des 19. Jahrhunderts! Radames von Peter Eötvös ist eine satirisch absurde Karikatur des zeitgenössischen Theaterbetriebes. Ein Opernsänger probt für Verdis tragische Liebesgeschichte Aida. Doch wegen drastischer Sparmaßnahmen im Kulturbetrieb steht Radames allein auf der Bühne und muss sowohl die Rolle der Aida wie auch die des Radames singen – für die drei (!) Regisseure hatte das Geld hingegen noch gereicht. Das Ergebnis ist katastrophal. Die einzelnen Szenen werden sinnbefreit aneinandergereiht und am Ende bricht der Sänger unter dem Druck der Regisseure regelrecht zusammen. Die Kehrseite der Komödie ist das Drama – in unserer Zeit das Psychodrama. Salvatore Sciarrinos Lohengrin erzählt vom einsamen Warten der Elsa. Ihr Ritter Lohengrin hat sie verlassen. Auf einem Schwan ist er noch in der Hochzeitsnacht davongeritten. In einem langen Monolog sinniert Elsa über ihr Dasein in der Welt und ihre Vergangenheit. Dabei täuscht sie sich selbst, um dem trostlosen Alltag im Sanatorium ein Stück weit zu entfliehen. Sciarrinos musikalische und klangliche Experimente führen uns über den Sinn der Worte hinaus – dorthin, wo nur die Musik hinführen kann.