Event-Informationen

Für die Freilichtspiele Lana inszeniert Stefanie Nagler eine selten gespielte Komödie von Nikolai Erdman. „Der Selbstmörder“ beginnt mit einem harmlosen Ehestreit, ausgelöst von einer Wurst, einer Leberwurst, und endet in einer schwarzen Komödie. In diesem temporeichen Stück voller Wortwitz zeigen namhafte Südtiroler Schauspieler*innen ihr Können. Der arbeitslose Simon Podsek versucht nachts heimlich ein Stück Leberwurst in der Küche zu essen. Seine Frau deutet diesen nächtlichen Heißhunger falsch, sie meint, aus Scham über seine Arbeitslosigkeit begehe ihr Mann Selbstmord. So scheucht sie Nachbarn auf, Simon Podsek findet Gefallen an dem Selbstmordgedanken und bald schon stehen unterschiedliche Lobbyisten vor der Tür, um den Selbstmörder für ihre Sache zu gewinnen „Wem nützt das, wenn Sie freiwillig aus dem Leben scheiden? Sie müssen jemandem die Schuld an ihrem Tod geben. Sie wollen sich erschießen? Wunderbar! Großartig! […] Aber erschießen Sie sich bitte als Mann der Öffentlichkeit!“ Und so nimmt die Komödie ihren Lauf. Da Simon Podsek aber ein Feigling ist, kommt es, wie es kommen muss: Die Abschiedsfeier ist gefeiert, die ersten Kondolenzkränze treffen ein, doch Simon Podsek ist immer noch nicht tot. Die Freilichtspiele Lana knüpfen mit diesem Werk an das letztjährige Stück Dürrenmatts „Romulus der Große“ an und zeigen eine Satire voller Situationskomik, die man durchaus auch als ironische Auseinandersetzung mit der heutigen Gesellschaft verstehen kann. Nikolai Erdman brachte seine Komödie kein Glück, geschrieben 1928, verboten unter Stalin, musste er bis 1969 auf die Uraufführung in Göteborg warten. Den Durchbruch feiert das Werk, das der Gogol‘schen Tradition zuzuordnen ist, erst nach dem Tod des Autors. Anmeldung erforderlich.