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Domenico Grenci verdeutlicht mit seinem Werk die Diskrepanz zwischen Distanz und Nähe. Der Künstler malt Sujets, die sehr unterschiedlich erscheinen mögen - Blumen, Gesichter, textile Oberflächen -, aber sowohl in ihrer Behandlung als auch in der Bedeutung, die sie tragen, zutiefst verwandt sind. Die Gesichter seiner Frauen haben Augen, die anziehen und durchdringen. Sie scheinen Geliebte oder Gefährtinnen von einst zu sein, wie sehr sie auch bekannt sein mögen, und entpuppen sich stattdessen als bloße Bilder, die aus Hochglanzmagazinen ausgewählt und isoliert wurden. Körperlich nah, aber in einer siderischen Distanz. Die Blumen bringen eine greifbare, domestizierte Natur ins Spiel, die wie eine Metonymie zu einem häuslichen Teil eines fernen und unerreichbaren Ganzen wird, der Natur. Eine unberührte Welt, die hier auf der Kommode liegen kann. Auch Textilien, oft Decken und Laken, sind Oberflächen, die unsere Intimität buchstäblich auf Hautlänge bewohnen und die in Grencis Bildern entfernt, sichtbar und nicht mehr nur in einem poetischen Bild berührbar gemacht werden. Aber auch die Malerei von Domenico Grenci selbst erscheint gleichzeitig fern und gegenwärtig, sie stellt auf ihre eigene träumerische Weise ein tiefes Vertrauen dar, wie in den Schimmern der Erinnerung oder verschwommen durch ein angeschlagenes Glas, das ständigen Eingriffen der lyrischen, visuellen, empathischen Annäherung und Entfremdung unterworfen ist. Light Years ist ein Song von Pearl Jam, der in einigen seiner Strophen dieses Gefühl, das oft auch in persönlichen Bindungen zu spüren ist, perfekt zusammenfasst, sich fast berühren zu können und doch Lichtjahre voneinander entfernt zu sein.