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Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund! Eine gute Medizin schmeckt dem Gaumen bitter! Redewendungen dieser Art sind häufig zu hören und sie weisen darauf hin, dass Heilmittel oft bitter schmecken. Zugleich lassen sie vermuten, dass gerade darin eine Chance auf Gesundung und Besserung liegt. Bitterstoffe kommen in fast allen Pflanzen natürlich vor. Sie gehören verschiedenen chemischen Stoffgruppen an wie z.B. Alkaloiden und Glykosiden. Allein in Mund und Gaumen befinden sich mehr als 20 verschiedene »Annahmestellen« für bittere Substanzen, in der medizinischen Fachsprache heißen sie »Rezeptoren«. Sie führen zu vermehrtem Speichelfluss, fördern die Bildung von Verdauungssäften und steigern den Appetit. Neuesten Erkenntnissen zufolge befinden sich Bitterstoff-Rezeptoren auch in ganz anderen Organen wie z.B. in der Haut und im Gehirn. Warum sie dort vorkommen, ist nicht völlig geklärt. Man vermutet entspannende Wirkungen auf die glatte Muskulatur der Atemwege und positive Einflüsse auf die Immunabwehr. Entsprechend gewandelt, präsentiert sich heute auch die Einstellung gegenüber bitteren Lebensmitteln. Herbe Kräuter, bittere Salate und Gemüsesorten gelten als gesunde Schlankmacher. Sie sind beliebt, weil sie für Gleichgewicht im Säuren-Basen-Haushalt des Körpers sorgen und sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken. Zusätzlich zu den »Dauerbrennern« Salz und Pfeffer greift Teil 6 der zweijährigen Gewürzausstellung im Pharmaziemuseum einige typische Bitterstoff-Gewürze heraus. Als Anregung zu ihrer vermehrten Verwendung gelte der heute viel propagierte Spruch: Bitter ist das neue Süß!