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Einführung: Bart van der Heide Das aufragende Profil des aus Göflaner Marmor gehauenen Berges, dessen kristalline Dichte für reines Weiß und Festigkeit steht, wird in einer seiner Ansichten mit einer fast senkrechten Wand unterbrochen, auf der eine menschliche Figur freigelegt ist. Die überlebensgroße Silhouette des Körpers durchbricht gänzlich den Berg und erinnert in Haltung und Form an den Fund des Mannes im Eis. Er überdauerte die Jahrtausende bis das abschmelzende Eis ihn an unsere Gegenwart frei gab. Der Südtiroler Bildhauer Aron Demetz wurde vom Kunstmäzen und Sammler Heinrich Gasser eingeladen, diesen Zeitzeugenmoment in eine Skulptur zu fassen, der aus Südtirol nicht mehr wegzudenken ist und selbst zur Ikone seiner Historie wurde. In seiner bildhauerischen Praxis befragt Demetz die Intimität seiner verwendeten Materialien. Dem Stein, dem Holz, selbst dem verwendete Gussmaterial legt er ein sinnbildliches Weiterwachsen nahe. Sei es, dass Harz aus den Öffnungen fließt, er das Holz zu einem weichen Flaum formt, der die Konturen des Körpers umspielen lässt oder zarte Rosenranken sich mit dem Schamottgemisch des Bronzeguss verbinden. Umso eindringlicher wird die architektonische Repräsentation des Marmors zum schmelzenden Eis und der Körper zur überdauernden Geschichte, die sich gleich seiner Jahrtausende überdauernden Verborgenheit unwiderruflich aus dem Marmor stanzt. So wird die Skulptur zum Symbol des Fortlebens des Menschen, dem aber auch eingerechnet ist, entsprechendem dem Marmor, zu diesem ephemeren Moment der Vergänglichkeit wieder zurück zu kehren. So ist es auch nicht wichtig, den Namen zu nennen, den ihm sein Fundort gab. (Karin Pernegger) Die Ausstellung bleibt bis zum 26. September zu sehen.