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In St. Martin in Passeier bestand zwischen ca. 1719 und 1845 eine Malerwerkstatt, die über drei Generationen hinweg die Kirchen des Passeiertals und seiner Umgebung mit Gemälden versorgte. Die Niederlassung des Meraner Malers Nikolaus Auer in einem Dorf abseits der städtischen Kunstzentren ging auf die Initiative des kunstsinnigen, auch als Dichter tätigen Priesters Michael Winnebacher zurück. Bei Auer absolvierten nicht nur seine drei Söhne, sondern auch mehrere andere teils überregional bedeutende Barockmaler ihre Lehre. Auers begabteste Schüler, Johann Evangelist Holzer aus Burgeis im oberen Vinschgau und Joseph Haller aus St. Martin, zogen wie zuvor ihr erster Lehrer zur weiteren Ausbildung in die damalige Kunstmetropole Augsburg. Während Holzer in Augsburg verblieb und zu einem der gefeiertsten süddeutschen Künstler aufstieg, schuf Haller nach der Rückkehr in sein Heimattal zahlreiche Ölgemälde von seltener Leuchtkraft und farblicher Raffinesse. Nikolaus Auers Sohn Johann Benedikt hingegen erhielt seine prägende Ausbildung in Venedig und war in Bozen und in St. Martin als Kupferstecher tätig. Rund 300 Jahre nach ihrer Gründung widmet sich erstmals eine größere Ausstellung dieser sogenannten Passeirer Malerschule. Die rund 80 Exponate, in der virtuellen Ausstellung auf 40 verkürzt – großteils Gemälde und Graphiken, aber auch Skulpturen und von Michael Winnebacher verfasste Bücher – stammen aus Südtiroler Kirchen und Museen, aber auch aus österreichischen und deutschen Sammlungen. Ausstellungskonzept: Hanns-Paul Ties Ausstellungstexte: Leo Andergassen, Hanns-Paul Ties