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Heidi, wer kennt sie nicht? Das kleine Waisenmädchen, aus den Schweizer Bergen, welches die bekannteste Hauptfigur der Schweizer Literatur ist. Auch die Sterzinger Künstlerin Doris Moser setzt sich in der Ausstellung „Heidi und die Dramen des alltäglichen“ mit diesen Kindheitserinnerungen auseinander und reflektiert vor allem die japanische Anime Serie, die Mitte der 1970er Jahre entstand und Heidi ihre internationale Berühmtheit verdankt. Die Künstlerin lässt sich vor allem von der Ästhetik der Heidi- Animes begeistern: die idyllischen Klischeebildern einer japanisch interpretierten Alpenwelt und die Verniedlichung der Hauptfigur nimmt die Künstlerin als Inspiration und Grundlage für ihre Malereien. Das gewählte Format der Bildserie verweist auf die bewegten Bilder der Animes. „Heidi und die Dramen des alltäglichen“ erlaubt mehrere Interpretationsmöglichkeiten, sowohl auf persönlicher, als auch gesellschaftspolitischer Sichtweise. Der Künstlerin gelingt es, die kleinen und großen Dramen, die die Protagonistin alltäglich erlebt und besteht, zu thematisieren. Heidi wird zum Symbol für verlorene Sehnsüchte, sie ist aber auch ein Synonym für Werte wie Heimatliebe, Offenheit, Großherzigkeit, Mut und Feminismus. Mit der Geschichte vom scheinbar naiven Alpenkind wird also nicht ein Rückzug in eine niedliche heile Welt propagiert, sondern vielmehr möchte Heidi Mut machen, sich den alltäglichen Dramen zu stellen.