Ein Dialog von Julia Albrecht und Corinna Ponto
Briefe einer überraschenden Annäherung
Zwei befreundete Familien. Ein Mord, der alles zerstört. Und 30 Jahre später: Die Tochter des Mordopfers und die Schwester der Täterin schreiben einander. Was hier erzählt wird, ist nicht fiktiv, sondern reale Geschichte: Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, und der Anwalt Hans Christian Albrecht besiegeln ihre Freundschaft durch die gegenseitige Patenschaft für ihre Töchter. Am 30. Juli 1977 steht Patentochter Susanne Albrecht vor Jürgen Pontos Tür, ihre Begleiter Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, Mitglieder der RAF, erschießen ihn. Corinna Ponto ist 20 Jahre alt, als ihr Vater ermordet wird. Julia Albrecht ist 13, als ihre Schwester zur Attentäterin wird. Julia sieht ihre Schwester jahrelang nur auf Fahndungsplakaten, bis nach dem Mauerfall 1990 Susannes zweites Leben als Ingrid B. in der DDR enttarnt wird und es zu einer ernüchternden Begegnung kommt. 2007 geht Julia Albrecht auf Corinna Ponto zu, zwei Pole einer Geschichte begegnen einander. Der Briefwechsel der beiden ist ein Dialog über Schuld, Verantwortung und Vergebung und fügt der RAF-Geschichte eine neue Perspektive hinzu: die der privaten Kollateralschäden.
Ein Gastspiel des Thalia Theaters, Hamburg
Regie: Gernot Grünewald
Ausstattung: Michael Köpke
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Daniel Sapir
Video: Jonas Plümke
Mit:
Julia 1: Oda Thormeyer
Julia 2: Alicia Aumüller
Julia 3: Mila Nitzel/Julia Menk
Corinna 1: Sandra Flubacher
Corinna 2: Maria Magdalena Wardzinska
Corinna 3: Lina Bohn/Lina Ziebarth