Das Patriarchat ist ein bisschen wie der Weihnachtsmann: Es hat einen ziemlich langen Bart, verspricht dir Geschenke und bringt am Ende nur ganz üblen Ramsch. Es macht aus allen, die nicht laut genug schreien, Kartoffelpüree und besäuft sich am liebsten mit seinem Zwillingsbruder Kapitalismus. Aber während die beiden im Dollarrausch die Welt gegen die Wand fahren, singen, lachen und heulen die Schauspielerinnen Margot Mayrhofer und Eva Kuen gemeinsam mit der Musikerin Teresa Staffler der aufgehenden Sonne einer gleichberechtigten Welt entgegen. Denn Utopien sind nur so lange utopisch, solange wir nichts gendern... Äh. Ändern!
von und mit Eva Kuen und Margot Mayrhofer
Musik: Theresa Staffler
Vorspiel: Celina Lanz
Thieme mal 2 + Faust hoch 2 = ein unvergesslicher Abend!
Thomas Thieme ist einer der erfolgreichsten Bühnendarsteller Deutschlands. Auch in Filmen wie „Der Untergang“, „Das Leben der Anderen“ oder „Unterleuten“ glänzt er in markanten, mitunter zwielichtigen und stets starken Rollen. Markant ist auch seine Stimme, seine Lesungen sind ein Erlebnis. Sein Sohn Arthur ist Musiker und Komponist. Beide gemeinsam stellen sich nun mit Notenpult und vielen Instrumenten auf die Bühne, um ein monumentales Werk in einer konzertanten Lesung zu neuem Leben zu erwecken. Die Regisseurin Julia von Sell hat Goethes Faust I und II, die Tragödie in zwei Teilen, thematisch sortiert und zu einem neuen großen Ganzen zusammengefügt. Wie kleine Essays prallen die Zitate und Dialoge aufeinander, nicht mehr in der Szenenfolge des Stücks, sondern assoziativ. Mit elektronisch und live musizierten Lauten, Geräuschen und Melodien entsteht so ein Melodram: Ein Faust-Kosmos in zwei Stationen, an einem Abend. Jede Station ist eine eigene Erzählung. Und beide zusammen lösen sie vielleicht Mephistos Versprechen von einer Reise in die kleine und in die große Welt ein. Thieme mal 2 plus Faust hoch 2: Das gibt in Summe jedenfalls einen unberechenbaren Abend, den sich niemand entgehen lassen sollte!
Ein Abend mit Thomas und Arthur Thieme
Johann Wolfgang von Goethe
in einer Fassung von Julia von Sell
Sprecher: Thomas Thieme
Komposition und Musik: Arthur Thieme
Textfassung und Einrichtung: Julia von Sell
Märchenhaftes Theater-Duett mit Live-Musik
Mitten in einer Gletscherlandschaft, umgeben vom grotesken Karneval der Hotels, Skilifte und Après-Ski-Hütten, steht Destinas elterliches Haus, ein ehemaliges Hotel. Hier verbringt Destina ihr Leben mit dem Warten auf Hanno, ihren Geliebten, der sich vor Jahren aufgemacht hatte, um den Gletscher im Alleingang zu besteigen. Erst knapp sechzig Jahre später soll sie ihn wiedersehen.
Hanno war ein Gastarbeiter in dem Hotel, in dem Destina ihre Kindheit verbrachte. Jetzt verfällt das Haus, und während sich unter den gelassenen Augen der massiven Natur die Zeit dehnt, kommen und gehen die Kriege, die Naturkatastrophen, die Menschen der letzten fünfzig Jahre. Was von Hanno bleibt, ist das gemeinsame Kind Florinda, das den Vater nie kennengelernt hat. Auch sie ist wie die Mutter zum Warten verurteilt, sehnt sich nach dem Eintreten des Lebens - und bemerkt hauptsächlich nur dessen Vergänglichkeit.
Die in Südtirol geborene Maxi Obexer hat ein kunstvoll schwebendes Stück über das Nichtleben und das Vergehen von Zeit geschrieben.
Von Maxi Obexer
Mit Jasmin Mairhofer und Margot Mayrhofer
Regie: Elke Hartmann
Live-Musik: Stefano Bernardi
Ausstattung: Sara Burchia
Regieassistenz: Emma Mulser
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