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1018 von schwimmenden katzen und kleinen loewen

Im einzigen Theater der Welt, das sich ausschließlich mit gefährdeten heimischen Tierarten auseinandersetzt, wird vermittelt, was die Welt im Innersten zusammenhält. Die Projektreihe „Fräulein Brehms Tierleben“ schlägt eine Brücke zwischen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der breiten Öffentlichkeit.

In Zeiten, in denen Wolf und Bär den mitteleuropäischen Blätterwald beherrschen und für erregte Gemüter sorgen, ist sachliche Information hilfreich. Einen Einblick in die gefährdete Tierwelt Europas gibt „Fräulein Brehms Tierleben“, eine einzigartige Reihe von Theaterstücken, die am 21. Oktober ins Bozner Naturmuseum kommt.
Das sinnliche Bühnenabenteuer verflicht handfeste Wissenschaft, praktische Feldforschung und tiefe Einblicke ins Tierreich zu einem theatralischen Ganzen und weckt die Neugierde auf Europas Fauna. Initiatorin ist Barbara Geiger (Jahrgang 1966), die die Bühnenstücke schreibt und Regie führt; streng wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend, bringt sie Erstaunliches und Wissenswertes zutage. Dafür hat sie im Jahr 2008 das charmante Fräulein Brehm erfunden – als Anlehnung an das unerschöpfliche zehnbändige Werk Alfred E. Brehms „Brehms Thierleben“, das 1886 herausgegeben wurde. Geiger studierte Schauspiel in London; ihrer Rückkehr nach Deutschland folgten zahlreiche Inszenierungen, unter anderem „Picassos Frauen“, das seit 2003 vor allem in Kunsthallen und Museen gespielt wird.

Die Liste der gefährdeten Tiere, über die es in den Theaterstücken des Fräulein Editha Filmine Brehm geht, ist lang: Da wären die großen Fünf - Wolf, Bär, Luchs, Wildkatze, Schweinswal - , aber auch kleinere Gesellen wie Rauchschwalbe, Regenwurm und Biene. Im Naturmuseum in Bozen werden zwei Theaterstücke aufgeführt: Am Nachmittag wird für Kinder gespielt; hier dreht sich alles um Europas kleinen Löwen, den Luchs. Um ihn zu erforschen, reiste Fräulein Brehm zu den Forschungsstationen im Harz und im Bayerischen Wald und kam mit einem Koffer voller Geheimnisse und Überraschungen zurück.
Der Abend ist dem erwachsenen Publikum vorbehalten; im Mittelpunkt steht Felis silvestris silvestris, die Wildkatze, die anders als unsere Hauskatze eine begnadete Schwimmerin ist und mit der Zerstückelung ihres Lebensraumes zu kämpfen hat. [S.A.]